PET - Aktuelles

Aktuelle Artikel zum Kunststoff Polyethylenterephthalat (kurz PET).

rPET macht Recycling sichtbar

Die PET-Flasche der Lieblingsmarke sieht plötzlich anders aus als beim letzten Einkauf? Das ist gut so! Des Rätsels Lösung steckt im Material: PET-Flaschen bestehen immer häufiger ganz oder in Teilen aus rPET, recyceltem Polyethylenterephthalat.

Etwas dunkler und weniger transparent: Die PET-Flasche der Lieblingsmarke sieht plötzlich anders aus als beim letzten Einkauf? Das ist gut so! Des Rätsels Lösung verbirgt sich im Material: PET-Flaschen bestehen immer häufiger ganz oder in Teilen aus rPET, recyceltem Polyethylenterephthalat. Was rPET genau ist, welche Vorteile es hat und was es mit einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu tun hat? Unser Beitrag gibt Antworten.

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rPET besteht aus PET-Material, das bereits mindestens einmal verwendet, recycelt und wiederverwertet wurde. Meist sind dies gebrauchte PET-Flaschen oder -Verpackungen. Um den wertvollen Recyclingkunststoff zu gewinnen, werden die gebrauchten PET-Produkte gesammelt, gereinigt und zerkleinert. So entstehen PET-Flakes, die geschliffen, gesiebt und sortiert werden. Diese können dann erneut als Rohstoff für neue Verpackungen oder andere Kunststoffprodukte dienen.

 

Dabei lässt sich rPET mehrfach recyceln, ohne wesentliche Eigenschaften wie Flexibilität, Dichtigkeit oder Temperaturbeständigkeit zu verlieren. Trotzdem kann es nach mehreren Recyclingzyklen passieren, dass einige dieser Materialparameter abnehmen. Dann muss im Herstellungsprozess eventuell frisches PET untergemischt werden, um zum Beispiel PET-Flaschen in gleichbleibend hoher Qualität herzustellen.

Neues „Look and Feel“

Verändern Hersteller den Anteil an rPET in ihren PET-Flaschen oder -Verpackungen, erkennen Verbraucherinnen und Verbraucher dies oft optisch und haptisch: rPET unterscheidet sich von neuem, fast reinem und deshalb transparenten PET meist durch eine leicht dunklere, oftmals etwas gräuliche Färbung. Diese entsteht, weil sich im Recyclingprozess farbliche Verunreinigungen und Rückstände aus den gesammelten Altmaterialien anreichern, die im Neumaterial nicht enthalten sind. Sie stammen beispielsweise von Etikettenresten, Deckeln, Klebstoffen oder Farbstoffen, die bei der Aufbereitung nicht vollständig entfernt werden können. Auch mehrfache Schmelzprozesse während des Recyclings können den Farbton des Materials beeinflussen. Auch kann sich rPET geringfügig anders anfühlen als neues PET.

 

All dies beeinflusst die Qualität und Sicherheit von rPET jedoch in keiner Weise: Die Verfärbungen wirken sich weder auf Geruch oder Geschmack des Inhalts aus und sind gesundheitlich unbedenklich. Das Reyclingmaterial erfüllt alle hygienischen und funktionalen Standards, die auch für neues PET gelten. Deshalb wird rPET vorzugsweise für Getränke- und Lebensmittelverpackungen eingesetzt.

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Ein Tausendsassa fürs Recycling

Tasche, Plissee, Kinderwagen und Co: Rezyklate aus PET-Flaschen dienen in der Herstellung verschiedener Produkte als wertvolle Rohstoffe. So wird rPET zum Beispiel in Lebensmittel- oder anderen Verpackungen, Textilien und anderen Kunststoffprodukten eingesetzt. Laut einer aktuellen Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung mbH im Auftrag des Forum PET werden 22,9 Prozent des rPETs in der Folienindustrie und 10,5 Prozent in Textilfasern weiterverarbeitet. 18,7 Prozent wird in sonstigen Branchen verwendet, zum Beispiel für Non-Food-Flaschen, Kunststoffbänder oder Spritzgussanwendungen.

Da diese Produkte allerdings größtenteils im Restmüll entsorgt und thermisch verwertet – also verbrannt – werden, gehen sie dem PET-Kreislauf nach nur einem einzigen Recyclingdurchgang verloren. Das hat auch die Industrie erkannt und setzt rPET stärker als die Jahre zuvor zugunsten eines geschlossenen PET-Kreislaufs ein: 47,7 Prozent des rPETs wurde 2023 für die Herstellung neuer PET-Flaschen genutzt, das sogenannte Bottle-to-Bottle-Recycling. Der Einsatz in anderen Branchen geht hingegen zurück. Die gesunkene Nachfrage ist jedoch auch die Folge gestiegener Preise für rPET-Flakes, wie etwa in der Folien- und Schalenanwendungen.

PET-Schale Salat

 

Einsatzgebiet 2023 2022 2020
Folienindustrie 22,9 % 26,8 % 28,6 %
Textilindustrie 10,5 % 11,3 % 20,4 %
Sonstige Branchen 18,7 % 17,2 % 13,2 %
PET-Flaschen 47,7 % 44,7 % 37,7 %

Quelle: GVM-Studie

PET-Kreislauf-Einweg-Mehrweg

Dieser Trend setzt sich auch beim Rezyklatanteil in PET-Flaschen fort: Der Anteil von rPET in der Produktion von PET-Preforms, den PET-Flaschen-Rohlingen, lag 2023 bei 51,2 Prozent. Damit ist er zwischen 2013 und 2023 um 27 Prozentpunkte gestiegen. Das bedeutet gleichzeitig, dass erstmals mehr recyceltes als neues PET in Getränkeflaschen zum Einsatz gekommen ist.

 

Recycling-Optik? Gute Sache!

Neues PET wird aus Erdöl, also einem fossilen Brennstoff, hergestellt. Durch die Verwendung von rPET muss weniger neues PET produziert werden, was natürliche Ressourcen spart. Verglichen mit neuem PET hat rPET eine geringere Kohlenstoffbilanz und verursacht 79 Prozent weniger Treibhausgasemissionen. rPET kann mehrmals recycelt werden. Somit unterstützt es geschlossene Materialkreisläufe und ist ein zentraler Bestandteil der Kreislaufwirtschaft.

Die optische Veränderung von PET-Flaschen und anderen PET-Verpackungen durch rPET zeugt also von einem bewussten Umgang der Hersteller mit Ressourcen und mehr Nachhaltigkeit. Damit dies so bleibt, ist jeder von uns gefragt: Produkte aus rPET sollten genau wie andere Verpackungsabfälle korrekt im Gelben Sack oder der Gelben Tonne entsorgt werden, um sie möglichst lange im Recyclingkreislauf zu halten.

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